Fesseln und Seil-Bondage Anfänger*innen Workshop - Gespräch und Übung aus machtkritischen Perspektiven
Bilder von norm-schönen, weißen cis endo Frauen[i] die als „Bunnys[ii]“ bezeichnet und von älteren weißen cis endo Männern mit japanisch -en/klingenden Namen gefesselt werden. Das sind Bilder, die vielen Menschen die dieser Vorstellung nicht entsprechen (können oder wollen) oder kulturelle Aneignung[iii] problematisch finden, den Zugang zu Räumen für Fesseln und Bondage erschwert.
Motiviert durch den Gedanken uns herrschaftskritische safer spaces[iv] zu gestalten, in denen wir Kontrolle abgeben, die Grenzen unserer Körper spüren und einander auf Augenhöhe begegnen können, möchten wir zu einem Fessel und Seil-Bondage Workshop für Anfänger*innen einladen.
In diesem Workshop geht es darum Basiswissen und Fähigkeiten zu erlernen, mit dem wir risikobewusst fesseln und gefesselt werden können – möglichst ohne problematisches zu erfahren oder zu reproduzieren.
Wir sprechen über die kulturellen und historischen Hintergründe von Fesseln, tauschen uns über Machtdynamiken aus und üben Konsens[v]-Gespräche. Keine Sorge: auch der praktische Teil kommt nicht zu kurz.
Anmeldung:
Anmelden könnt ihr euch immer zu zweit. Fesseln ist auch allein oder zu mehrt möglich, der Workshop ist aber auf eine fesselnde und eine sich fesseln lassende Person ausgelegt. Wenn du keine zweite Person mitbringen kannst und dir vorstellen könntest mit einer dir eventuell unbekannten Person zu fesseln, melde dich im Rahmen der Anmeldefrist mit der Information in welcher Rolle (fessend / gefesselt werden / beides) du gerne teilnehmen wollen würdest.
Weitere Infos zum Ablauf, was mitzubringen ist etc. erhältst du zeitnah vor dem Workshop.
Zielgruppe:
Der Workshop findet in deutscher Lautsprache statt und ist für Menschen allen Alters und aller Geschlechter offen. Wenn du kein*e Anfänger*in bist, schreib das gern in die Anmeldung, dass wir deine Anmeldung nachstellig behandeln können. Wir bitten weiße Menschen mit Locks diese während der Veranstaltung abzudecken und sich mit dem Thema kulturelle Aneignung zu beschäftigen
Barrieren und Awareness:
Ideal wäre es, wenn du für den praktischen Teil eine Stunde lang auf dem Boden oder einer Sitzgelegenheit verbringen könntest. Wir werden nicht ausschließlich einfache Sprache verwenden, schwierige Begriffe aber so gut erklären, wie wir können.Ihr könnt uns jeder Zeit unterbrechen und mit uns besprechen, was ihr braucht,dass die Inhalte für euch zugänglich sind.
Zeitraum: Der Raum befindet sich im Erdgeschoss und ist durch dreinicht-elektrische Türen zugänglich und berollbar. Es gibt Zugang zu berollbare nToiletten. Diese liegen außerhalb des Gebäudes im Freizeichen des ArTik Freiburg und sind über einen kurzen Weg über den Hof (leichtes Gefälle) und dann über eine Rampe und eine nicht-elektrische Tür erreichbar. Der Raum kann gelüftet werden.
Assistenzpersonen dürfen gern mitgebracht werden und für diese fällt kein Eintrittspreis an. Assistenztiere sind ebenfalls willkommen.
Der Raum ist rauchfrei. Wir bitten auf Alkohol- und Drogenkonsum währendder Veranstaltung zu verzichten.
Für eine Awarenessstruktur und Rückzugsräume wird gesorgt.
Wenn ihr Fragen zu Zugänglichkeiten habt, oder Dinge, die wir beachten sollten,damit ihr gut teilnehmen könnt, schreibt uns bitte frühzeitig eine Mail odersprecht eine Person des Aufgeklärt?! Orga-Teams an.
Kontakt: Walli (walli@bdsm-freiburg.de)
[i]Cis endo: Bei cisgeschlechtlichenMenschen entspricht die Geschlechtsidentität dem Geschlecht, das ihnen beiihrer Geburt auf Grundlage der gesellschaftlichen Einordnung ihrer Genitalienzugewiesen wurde. Menschen sind endogeschlechtlich, wenn ihre Körper auf denEbenen von Chromosomen, äußeren und inneren Sexual-/Fortpflanzungsorganen undHormonen in die biologisch-medizinische Konstruktion von entweder ‚männlich‘oder ‚weiblich‘ passt.
[ii]Bunny: zu deutsch Häschen, häufigeBezeichnung für die gefesselt werdende Person
[iii]Kulturelle Aneignung: dieHandlung, Gewohnheiten oder Traditionen einer bestimmten Kultur oder Gruppe zukopieren oder zu nutzen, durch jemanden, der einer dominanteren odermächtigeren Gruppe innerhalb der Gesellschaft angehört.
[iv]Safer spaces: zu deutsch sichererOrt – in Abgrenzung zu safe space als sicher Ort
[v]Konsens: oder auch informierte undwiderrufbare Einverständnis
[vi]able-bodied Person: eineBezeichnung für Menschen die keine Behinderung hat
Referierende:
Angeleitet wird der Workshop von Walli (keine Pronomen). Walli ist eine weiße, able-bodied[vi], nicht-binäre, trans\ _Person und beschäftigt sich seit 7 Jahren mit Seilbondage. Mensch gibt auch Workshops zu sexueller Bildung, Queerness und Kink – und ist als Trans* Aktivist_in aktiv.
Unterstützung bekommt Walli von Jansch (keine Pronomen). Jansch (keinePronomen) war schon als Kind begeistert von Seil, und bezeichnet sich mittlerweile als „aktiver Seil-Bottom“. Jansch ist weiß, nicht-binär und chronisch erkrankt.
Solibeitrag.
- Magnus-Hirschfeld-Stiftung & JUPP Freiburg
- ArTik Freiburg